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WISSEN SIE, DASS… MIT HALKA… bergauf!

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Stanisław Moniuszko hatte es überhaupt nicht leicht und einfach, bevor er seine Halka auf der Bühne des Großen Theaters in Warschau aufführen konnte. Der Warschauer Premiere (am
1. Januar 1858
) gingen fast zehn Jahre Bemühungen des Komponisten voraus, das zukünftige Symbol der polnischen Oper auf der ehrwürdigen Bühne der Hauptstadt Wirklichkeit werden zu lassen.
Halka (zum Libretto von Włodzimierz Wolski) wurde ursprünglich als Zwei-Akt-Stück geschrieben. Es wurde in dieser Form 1848 in Vilnius auf der Arena und 1854 auf der Bühne aufgeführt.

Als sich die Direktion des Warschauer Großen Theaters nach vielen Jahren Wartezeit für die „Warschauer Premiere“ entschied, präsentierte Moniuszko eine deutlich erweiterte und veränderte Version. Jontek sang jetzt Tenor, anstatt Bariton, die Partitur wurde mit ein paar frisch geschriebenen Fragmenten: dem Duett von Jontek und Janusz, neuen Arien von Halka, Janusz und Jontek sowie Goralentänzen angereichert. Auf diese Weise entstand ein neues, reiferes Werk – eine Oper mit vier Akten, die für immer die „erste Dame” der polnischen Oper werden sollte.
Bei der Warschauer Premiere (unter der Leitung des Theaterdirektors – Giovanni Quattrini) sang die herausragendste Gruppe der Warschauer Bühne: Paulina Rivoli, Julian Dobrski und Wilhelm Troszel.

Im Juli 1858, nach der Ankunft in Warschau, schrieb Moniuszko in einem Brief an seine Frau über seinen Aufenthalt: Der vierte Tag verstrich damit, Unterwürfigkeit gegenüber Dobrski zu zeigen, diesem großen Alleinherrscher der hiesigen Oper, den nichts und mit dem alles (…). Er sagte mir, dass er keine Ahnung von Musik der „Halka“ hatte, aber natürlich darin singen würde, selbst wenn die Rolle für ihn unwürdig wäre.

Glücklicherweise schaffte Moniuszkos Halka es „bergauf“ und die heutigen Darsteller haben zum Glück eine etwas andere Herangehensweise an den Beruf (!) – zur Freude der Regisseure und zur künstlerischen Zufriedenheit des Opernpublikums.

Porträt von Stanisław Moniuszko, Tytus Maleszewski, 1865, Nationalmuseum in Warschau