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WISSEN SIE, DASS… Wiener Klassik mit Namen!

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In der Geschichte der Musik (und nicht nur!) hat jede Epoche ihre eigenen Namen, die sozusagen für sie stehen.

Mit der Wiener Klassik sind drei Komponisten (und welche!) verbunden, von denen zwar keiner in Wien geboren wurde, die sich aber dort künstlerisch entwickelten: Josef Haydn (1732-1809), Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) und Ludwig van Beethoven (1770-1827) – ihre Lebensdaten grenzen die Epoche der Wiener Klassik ein. Angesichts dieser drei Größen verblassen andere Komponisten ihrer Zeit und werden zu nahezu vergessenen Phänomenen. In der Oper gelang es diesen drei Komponisten, alle Elemente des Barockstils – vom Singspiel über die italienische Opera seria, die französische Tragédie lyrique, Opera buffa bis zur Opéra-Comique – an den Verlauf der Ereignisse um die Jahrhundertwende anzupassen und einen ungezwungenen Übergang zur lebendigsten Epoche der Geschichte – der Romantik – zu schaffen.

Bisher waren Musik und ihre Schöpfer mit der Kirchen- oder Laienaristokratie und vor allem mit dem herrschenden Hof verbunden. Führende Musiker der neuen Epoche versuchten, sich von der Abhängigkeit von fürstlichen Arbeitgebern zu befreien. Sowohl Haydn und Mozart, aber auch Beethoven begannen ihre Karriere in höfischen Kreisen, von denen sie sich ein wenig zögernd befreiten. Im Gegensatz zu Haydn, der nahezu lebenslang Beziehungen zum Haus Esterházy von Galántha pflegte, litten Mozart und Beethoven zeitlebens darunter, dass der soziale Rang der Musiker nicht ihrem künstlerischen Prestige entsprach. Mozart, der versuchte, sich radikal von der fürstlich-bischöflichen Abhängigkeit zu befreien, verarmte und wurde in einem Massengrab beigesetzt und Beethoven selbst konnte sich, trotz seines ungeduldigen Strebens nach Freiheit und einer vehementen Ablehnung jeglichen Despotismus, nicht erfolgreich vom Einfluss wohlwollender aristokratischer Wohltäter in Wien befreien, die seine Existenz sicherstellten.
Das Wichtigste ist, dass sie uns eine unbezahlbare Sache hinterlassen haben – die Musik! Und die Tatsache, dass die Umstände und Kosten der Schaffung großartiger Kunst unterschiedlich sind, ist eine andere Frage…